Ryūichi Sakamoto – die besten Filme, Biografie & Werdegang

Sakamoto der PianistSelbst wenn der Name Ryūichi Sakamoto auf Anhieb nichts sagt, dürften vor allem Filmfans an der ein oder anderen Stelle bereits auf seine Arbeit gestoßen sein. Unter anderem ist Ryūichi Sakamoto auch Schauspieler und Produzent, vor allem aber ist er für seine Musik bekannt. Sakamoto ist bekannter Pianist und Komponist und hat für viele bekannte Filme die Musik geschrieben. Dafür wurde er auch mehrfach für wichtige Preise nominiert und hat auch einige gewinnen können. Unter anderem 1987 den Oscar für die beste Filmmusik für “Der letzte Kaiser”. Auch weiterhin ist Sakamoto sehr produktiv und schreibt viel Musik für eigene Alben oder Filme.

Biografie von Ryūichi Sakamoto

Geboren wurde Ryūichi Sakamoto am 17. Januar 1952. Schon sehr früh begann Ryūichi Sakamoto sich für Musik zu interessieren und folgte dieser Leidenschaft auch. Er hat in seinem Leben stets mit anderen Künstlern zusammengearbeitet und scheute musikalisch vor allem auch nicht das Experiment, wofür er auch berühmt geworden ist.

Die frühen Jahre von Ryūichi Sakamoto

In den siebziger Jahren besuchte er die Tokyo National University of Fine Arts and Music und schloss dort sein Studium mit einem Bachelor of Arts in Musik Komposition und einem Master of Arts in elektronischer und ethnischer Musik ab. Er studierte Musikethnologie, da er sich schon früh für verschiedene Musik auf der ganzen Welt interessierte. Vor allem Musik aus Japan, Afrika und Indien waren für ihn von großem Interesse. Doch ebenso bekam Sakamoto eine Ausbildung in klassischer Musik und experimentierte schon früh mit elektronischer Musik. Als Einfluss dieser Zeit nennt Sakamoto unter anderem Claude Debussy.

Mitte der siebziger Jahre kam es zur Zusammenarbeit mit Haruomi Hosono und Yukihiro Takahashi, woraus sich dann 1978 das Yellow Magic Orchestra entwickelte. Die Band bewegte sich in verschiedenen elektronischen Genres und trug auch dazu bei, diese Richtungen zu entdecken und dem Publikum nahzubringen. Sakamoto sang unter anderem, spielte Klavier und schrieb auch viele der Lieder. Der Song “Behind the Mask” wurde später sogar von Künstlern wie Eric Clapton und Michael Jackson gecovert. 1978 entstand auch sein erstes Soloalbum “Thousand Knives of Ryūichi Sakamoto”.

Die erste Filmmusik von Ryūichi Sakamoto

In den folgenden Jahren schrieb und veröffentlichte Sakamoto noch viel mehr Musik. Dabei experimentierte er immer wieder mit elektronischen Hilfsmitteln und konnte so auch weiterhin für die elektronische Szene wichtige Impulse liefern. 1983 schrieb er erstmals auch Filmmusik. Das erste Mal für den japanischen Film “Daijōbu, My Friend” mit Peter Fonda in der Hauptrolle und von Ryū Murakami gedreht. Wichtiger noch war aber der im selben Jahr erschienene Film “Merry Christmas Mr. Lawrence” von Nagisa Oshima. Nicht nur schrieb Sakamoto für den Film die Musik, sondern spielte auch an der Seite von David Bowie eine Rolle.

In den achtziger Jahren erschienen viele weitere Alben von Ryūichi Sakamoto, wobei es auch immer wieder Zusammenarbeiten mit anderen berühmten Künstlern gab. Unter anderem mit Thomas Dolby, David Byrne, Iggy Pop und auch Nam June Paik. Auch die folgenden Jahrzehnte sollten durch produktive Jahre geprägt sein, in denen Sakamoto viele Werke veröffentlichte und dabei immer auch seinen Horizont erweiterte. Ein besonderes Werk erschien 1999. Es handelt sich bei “LIFE” um ein Genre-Multimedia-Mix, bei dem über 100 anderer Künstler und Persönlichkeiten teilgenommen haben. Unter anderem auch Salman Rushdie, der Dalai Lama und Josep Carreras.

Die späteren Jahre von Ryūichi Sakamoto

Die Filmmusik von SakamotoEinige Jahre später arbeitete Ryūichi Sakamoto an einem Werk mit, dass in Gedenken an die Entfernung von Landminen entstand. Bei diesem Werk waren noch andere Künstler beteiligt. Unter anderem seine beiden Yellow Magic Orchestra Bandmitglieder und auch Brian Eno, Cyndi Lauper und die Gruppe Kraftwerk. Die Zusammenarbeit mit anderen Künstlern war Sakamoto schon immer wichtig, egal ob für eigene Projekte oder für die Filmmusik. 2005 kam es zudem zu einer Zusammenarbeit mit Handyhersteller Nokia, wofür er Klingeltöne für Handys schrieb.

2013 saß Sakamoto in der Jury des Internatonalen Film Festivals in Venedig. 2014 gab er bekannt, dass bei ihm ein Oropharynxkarzinom festgestellt wurde, was allgemein als Mundrachenkrebs bekannt ist. Die Folge davon war, dass er die Arbeit ruhen ließ. 2015 schon verkündete er aber, dass es ihm bereits besser gehe und er wieder zurück an die Arbeit geht. Er schrieb daraufhin die Musik für den Film “Haha to Kuraseba” von Yoji Yamada. Noch größere Beachtung gab es aber für die Filmmusik zu “The Revenant” von Alejandro Gonzáles Iñárritu. Dafür wurde Sakamoto für den Golden Globe nominiert. In 2018 wurde Sakamoto in die Jury der Berlinale aufgenommen. Im selben Jahr erschien eine Dokumentation über ihn mit Namen “Coda”.

Ryūichi Sakamotos Einsatz für die Gesellschaft

Mittlerweile ist Ryūichi Sakamoto nicht nur für seine Musik bekannt, sondern auch für sein gesellschaftliches Engagement. Unter anderem setzt er sich für die Kampagne “Sayōnara Genpatsu Senmannin Akushon” ein, was übersetzt “Tschüss Atomkraft – 10.000.000-Menschen-Aktion” heißt. Diese entstand nach der Atomkatastrophe von Fukushima im Jahr 2011. Nicht nur dient er als bekanntes Gesicht für die Kampagne, auch hat er an einem Essayband mitgearbeitet, das sich diesem Thema widmet. 2012 folgte auch ein Benifizkonzert, dass Geld für die Opfer der Katastrophe sammelte.

Die besten Ryūichi Sakamoto Filme

Während seine elektronische Musik in Bands und Solo vor allem Fans dieses Genres bekannt ist, konnte Sakamoto mit seiner Filmmusik stets auch ein größeres Publikum erreichen. Nicht zuletzt deshalb, weil er für sehr bekannte Filme die Musik schrieb und dafür teilweise mit sehr wichtigen Preisen ausgezeichnet worden ist. Gab es früher auf sakamoto-filme.de eine Übersicht seiner besten Filme, fassen wir hier das ganze noch einmal zusammen. Hier eine Übersicht der besten Sakamoto Filme und Werke.

Furyo – Merry Christmas, Mr. Lawrence

Der Film “Furyo – Merry Christmas, Mr. Lawrence” nimmt eine besondere Stellung im Schaffen von Ryūichi Sakamoto ein. Der Grund liegt darin, dass es sein erster großer Film gewesen ist, für den er die Musik schreiben konnte. Abgesehen davon übernahm er in diesem Kriegsfilm aber auch die Rolle des Hauptmann Yonoi, womit er an der Seite von David Bowie und Tom Conti spielen konnte.

Der Film spielt in einem japanischen Kriegsgefangenenlager, wo es zu Konflikten zwischen den britischen Gefangenen und den japanischen Aufsehern kommt. Bowie spielte die Rolle des Major Celliers. Nagisa Oshima war für die Regie verantwortlich. Für Sakamoto war es ein wichtiger Schritt in die Welt des Films.

Der letzte Kaiser

Dieser Film ist weltbekannt, was unter anderem auch an den vielen Preisen liegt, die der Film gewonnen hat. “Der letzte Kaiser” erschien 1987 und im Jahr darauf gab es neun Oscarnominierungen, die allesamt gewonnen werden konnten. Unter anderem eben auch für die beste Filmmusik, die von Ryūichi Sakamoto sowie Cong Su und David Byrne geschaffen wurde.

Für Drehbuch und Regie war Bernardo Bertolucci verantwortlich. Der Film ist eine Biografie des Kaisers Puyi aus China. Neben dem Oscar konnte er auch einige Golden Globes einheimsen. John Lone spielte die Hauptrolle des Kaisers. An seiner Seite sind unter anderem Joan Chen und Peter O´Toole zu sehen.

Little Buddha

Ebenfalls weltbekannt ist der Film “Little Buddha”, der 1993 erschien und bei dem abermals Bernardo Bertolucci Regie führte und für das Drehbuch mitverantwortlich gewesen ist. Es kam dabei auch zu einer weiteren Zusammenarbeit mit Ryūichi Sakamoto, der auch für diesen Film die Musik schrieb.

“Little Buddha” erzählt die Geschichte der von Siddhartha Gautama, der historischen Figur, die zum Buddha werden sollte. In der Hauptrolle ist Keanu Reeves zu sehen, an dessen Seite unter anderem Chris Isaak und Bridget Fonda spielen. Erneut konnte Sakamoto in diesem Film seine besonderen Klänge zaubern lassen, um das Epos zu untermalen.

Femme Fatale

2002 erschein der Film “Femme Fatale”, der von Brian De Palma geschrieben und gedreht wurde. De Palma setze bei seiner Musik auf Ryūichi Sakamoto, dessen ruhige Musik abermals perfekt zu den Bildern des Werks passten. In den Hauptrollen sind Rebecca Romijn und Antonio Banderas zu sehen. Der Film ist heute recht beliebt, hat aber an den Kinokassen keinen allzu großen Erfolg feiern können.

Es geht um die Figur Laure Ash, die bei den Cannes Filmfestspielen eine teure Diamantenkette klauen will. Doch der Diebstahl misslingt und es kommt zu einem Blutbad. In der Folge flieht Laure mit der Beute nach Paris und lässt ihre Komplizen zurück.

The Revenant – Der Rückkehrer

Wer auf eindrückliche Bilder steht, die man nicht so schnell aus dem Kopf bekommt, der ist mit “The Revenant – Der Rückkehrer” gut bedient. der Film von Alejandro González Iñárritu erschien 2015 und zeigt die Figur Hugh Glass, der in den Rocky Mountains von einem Bären angefallen wird und daraufhin von seiner Gruppe zurückgelassen wird und sich alleine – schwer verletzt dem Tode nahe – zurück in die Zivilisation kämpft.

Der Film gewann drei Oscars, unter anderem für Leonardo DiCaprio, der die Hauptrolle spielte. Bei den Golden Globes war der Film auch für die beste Filmmusik nominiert, die von Ryūichi Sakamoto und Alva Noto geschaffen wurde.

Die Geschichte der Dienerin

1990 erschien der Film “Die Geschichte der Dienerin”, wobei es sich um eine Co-Produktion aus Deutschland und den USA handelt. Der Film führte zu einer Zusammenarbeit von Ryūichi Sakamoto mit Regisseur Volker Schlöndorf, der das Drehbuch von Harold Pinter umsetzte, das wiederum auf dem Roman “Der Report der Magd” von Margaret Atwood basierte.

Es ist ein Film, der in der Zukunft spielt und eine Dystopie darstellt. Eine Bibliothekarin wird dazu gezwungen, ein Kind von ihrem Herrn zu bekommen. Die Musik von Sakamoto sorgt dafür, die eindringlichen Bilder zu unterstützen. In den Hauptrollen sind Natasha Richardson, Faye Dunaway und Robert Duval zu sehen.

Himmel über der Wüste

Mehr als einmal arbeitete Ryūichi Sakamoto mit Bernardo Bertolucci zusammen. 1990 gab es eine Zusammenarbeit für den Film “Himmel über der Wüste”, womit der gleichnamige Roman von Autor Paul Bowles verfilmt worden ist. Es geht um das Ehepaar Kit und Port Moresby, die nach Afrika reisen, um dort ihrem westlichen Lebensstil zu entsagen.

Das Paar wurde von Debra Winger und John Malkovich gespielt. In einer Nebenrolle ist Timothy Spall zu sehen. Der Film kam bei der Kritik gut an, obschon auch betont wurde, dass es Unterschiede zwischen Romanvorlage und Film gibt, durch die die Figuren anders gesehen werden können.

Königliche Weltraumarmee: Die Flügel von Honneamise

Auch der Film “Königliche Weltraumarmee: Die Flügel von Honneamise” muss unter den besonderen Werken genannt werden, wenn es um die Musik von Ryūichi Sakamoto geht. Dabei handelt es sich um einen Anime-Film aus dem Jahr 1987, bei dem Hiroyuki Yamaga die Regie führte. Der Film spielt auf einer erdähnlichen Welt, auf der im Königreich Honneamise ein Raumfahrtprogramm gestartet wird.

Als der Film damals erschien, war er die bis dahin teuerste Anime-Produktion. Auch heute noch ist “Wings of Honneamise”, wie der Film auch heißt, sehr beliebt. Sakamoto konnte dafür einen schwungvollen, technischen und optimistischen Soundtrack kreieren.

Fragen & Antworten zu Ryūichi Sakamoto

Fragen & Antworten zu Ryūichi SakamotoInsgesamt handelt es sich bei Ryūichi Sakamoto um eine sehr interessante Persönlichkeit. Künstlerisch hat Sakamoto sehr viele Werke geschaffen und konnte dabei auch auf verschiedenen Gebieten glänzen. Bis ins hohe Alter ist Sakamoto produktiv und kann auf einige klassische Werke zurückschauen, die er im Laufe seiner bisherigen Karriere geschaffen hat.

Wer ist Ryūichi Sakamoto?


Bei Ryūichi Sakamoto handelt es sich um einen viel schaffenden Künstler aus Japan, der vor allem für seine Musik und Filmmusik bekannt geworden ist. Er hat viel elektronische Musik geschrieben, ebenso aber auch im Bereich Jazz und Neo-Klassik gearbeitet. Er schrieb für viele Filme die Filmmusik, unter anderem auch für “Der letzte Kaiser”. Ryūichi Sakamoto hat auch schon als Schauspieler gearbeitet.

Wann wurde Ryūichi Sakamoto geboren?


Ryūichi Sakamoto wurde am 17. Januar 1952 in Nakano geboren, das zur Präfektur Tokio in Japan gehört.

Welche Filme haben Musik von Ryūichi Sakamoto?


Ryūichi Sakamoto war schon mehr als zehn Jahre musikalisch aktiv, bevor er seine erste Filmmusik schrieb. Zuvor hatte er schon Musik geschrieben und selbst veröffentlicht bzw. auch zusammen in der Elektropop-Band Yellow Magic Orchestra. Sein erster großer Film war “Furyo – Merry Christmas, Mr. Lawrence”, in dem er auch schauspielerisch aktiv war. Weitere international bekannte Filme, für die er die Musik schrieb, sind “Der letzte Kaiser”, “Himmel über der Wüste”, “Little Buddha”, “Femme Fatale” und “The Revenant – Der Rückkehrer”.

Hat Ryūichi Sakamoto einen Oscar gewonnen?


Ryūichi Sakamoto hat mehrere Preise gewinnen können. Darunter auch einen Oscar für die beste Filmmusik für “Der letzte Kaiser” 1987. Der Film war für neun Oscars nominiert, die er auch allesamt gewonnen hat.

Welche Preise gewann Ryūichi Sakamoto?


An Preise mangelt es Ryūichi Sakamoto in der Vitrine sicherlich nicht. 1987 gewann er den Oscar für die Musik für “Der letzte Kaiser”. Abgesehen davon gab es auch einen BAFTA für die beste Filmmusik für “Merry Christmas, Mr. Lawrence”. Den Golden Globe gewann er gleich zweimal. Einmal für “Der letzte Kaiser” und ein weiteres Mal für “Himmel über der Wüste”. Für “Der letzte Kaiser” gab es zudem auch einen Grammy.

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